Gestern habe ich mir alle vier Folgen von „Levi Strauss und der Stoff der Träume“ angesehen. Wenn ich ehrlich bin bzw sein darf, wusste ich nicht genau, was mich erwartet. Eine Serie über die Erfindung der Jeans? Das klingt irgendwie seltsam, oder? Im Groben kennt man doch die Hintergrundgeschichten hinter den Jeans. Doch schon nach der ersten Episode wurde mir klar, dass hier mehr dahintersteckt. Viel mehr. Aber ich will euch nicht gleich zuviel verraten, für diejenigen, die erstmal unvoreignenommen die Serie selber ansehen wollen, hier auf der Seite von der ARD kann man die Serie online streamen. Alle 4 Folgen. Ansonsten habe ich noch den Trailer beigefügt, falls sich den wer zuerst geben will.
Also zurück zur Serie wieder. Was mich besonders fasziniert hat, war der Fokus auf die Menschen hinter der Legende. Levi Strauss und Jacob Davis, zwei Einwanderer mit großen Träumen. Ihre Geschichte wurde mit einer Intensität erzählt, die mich berührt hat. Man sieht, wie sie gegen alle Widerstände ankämpfen – nicht nur gegen wirtschaftliche Hürden, sondern auch gegen Vorurteile und Ungerechtigkeiten. Es war, als würde man einen Teil der Geschichte Amerikas durch ihre Augen erleben.
Doch die Serie hat auch ihre Schwächen. Einige Szenen wirkten fast wie aus einem kitschigen Historienfilm. Zum Beispiel die Szene auf dem Schiff, wo ein kranker Hund eingeschläfert werden muss. Sie war emotional, keine Frage, aber vielleicht auch ein wenig zu offensichtlich auf die Tränendrüsen gezielt. Das kann man auch besser machen. Dann gab es auch diese Momente, in denen man sich wünschte, die Handlung würde sich mehr Zeit nehmen. Die Reise der beiden Hauptfiguren hätte gerne tiefer gehen können. Offensichtlich gibt es viel zu den beiden zu erzählen, wenn man sich z.b. die offizielle Seite reinzieht.
Was bleibt, ist trotzdem ein Eindruck von Mut und Kreativität. Besonders die Szene, in der Levi seine patentierten Hosen in San Francisco vorstellt, hat mich beeindruckt. Zwei Pferde, die eine Hose zerreißen sollen – und scheitern. Das war nicht nur cleveres Marketing, sondern ein Symbol für Durchhaltevermögen und Innovation.
Würde ich die Serie empfehlen? Auf jeden Fall. Sie hat mich dazu gebracht, über die Geschichte hinter etwas so Alltäglichem wie einer Jeans nachzudenken. Weil die Jeans sind und bleiben ein Trendsetter, das wird sich 2025 und auch danach nicht ändern. Sieht z.b. die Osthessen Zeitung so, sehe ich so und wohl Millionen von Jeans Fans haha!
P.S: Wer eine professionelle Meinung zur Serie noch lesen will, kann ich das Review von Thomas Gehringer auf tittelbach.tv ans Herz legen.